Die 6jährige Tona (Dauerpflegehund seit 03/2022) ist eine ganz spezielle Hündin.
Ihre Geschichte spiegelt das Leid vieler Galgos wider. Sie wurde gemeinsam mit 4 anderen Galgos im April 2019 von einem Galguero im Tierheim abgegeben. Alle Hunde waren in keiner guten körperlichen Konstitution. Aber viel schlimmer als der körperliche Zustand war das Verhalten der Hunde. Wenn Menschen sich näherten, dann erstarrten sie vor Angst oder suchten die Fluchtmöglichkeit. Das war Panik pur – tief traumatisierte Tiere. Es hat mehr als ein Jahr gedauert, bis es den Tierheimmitarbeitern gelang Tona in ihrem Zwinger zu berühren, ihr ein Leckerchen zu geben.
Im Oktober 2020 fand sich hier eine Pflegestelle und Tona konnte das Tierheim verlassen.
Aber auch hier zeigte sich, dass Tona tief in ihrer Vergangenheit gefangen ist. Die Fortschritte im Umgang mit uns Menschen sind bis heute minimal. Sie weiss im Prinzip, dass ihr nichts mehr passiert, aber sie bestimmt was möglich ist und was sie nicht möchte – auch abhängig von ihrer Tagesverfassung. In neuen Situationen reagiert sie eher misstrauisch und weicht zurück.
Spaziergänge an der Leine gehen nur in relativ ruhiger Umgebung, fremde Besucher im Haus bedeuten nach wie vor Stress. Am wohlsten fühlt sich Tona auf dem grossen und gut gesicherten Grundstück, auf dem sie sich selbstständig bewegen kann und darf.
Einen grossen Halt hat Tona in einer Galga der Familie gefunden, mit ihr zusammen geht vieles besser und das offene Wesen dieser Hündin hilft Tona sehr.
Wie soll man eine Hündin mit diesen Altlasten in eine neue Familie vermitteln? Was würde ein Wechsel auch für Tona bedeuten?
Gemeinsam mit der Pflegestelle wurde daher beschlossen, dass es für Tona besser ist, wenn sie dort bleiben darf, wo sie sich eingerichtet hat und vorsichtige Vertrauensbande geknüpft hat.
Tona bleibt also als Dauerpflegehund im Harz und wir wünschen ihr, dass der Knoten in ihr sich doch weiter langsam öffnet.
An dieser Stelle danken wir der Patin G.Hänseroth für ihre Unterstützung ;o)